OR-Sitzung  25.11.2015

Redebeitrag von Sieglinde Metzler zu Top 2: Nachbarschaftsbefragung

    

Herr Ortsvorsteher, meine Damen und Herren,
   
um kurz zu umreißen, um was es bei dieser Fragebogenaktion geht, lassen sie mich aus der Veranstaltung des LA vom 06.11.2015 zitieren:

„… Auf Grund der demografischen Entwicklung werden die Herausforderungen der kommunalen Daseinsfürsorge in Zukunft deutlich steigen. Bürgerschaftliches Engagement wird ein wesentlicher Faktor in der nachbarschaftlichen Hilfe der Kommunen sein…“. „Neben den professionellen Dienstleistungen muss ein Hilfenetz entwickelt und aufgebaut werden, das den Anforderungen entspricht und tragfähig ist. Darüber hinaus müssen wir uns die Frage stellen, was wir tun können und müssen, um diese Strukturen dauerhaft zu etablieren und welcher Rahmenbedingungen es von den Seiten der Städte und Gemeinden und des Landkreises dazu bedarf.“

„Mit „Sorgende Gemeinschaft“  - so der Fachbegriff - sind kleinräumige Hilfe- und Unterstützungsnetzwerke gemeint, in denen sich die Kommunen, professionelle Anbieter sozialer Dienste und Bewohner vor Ort die sozialen Themen generationenübergreifend zur gemeinsamen Aufgabe machen“.

Dazu gleich ein Hinweis: Es geht nicht darum, in Konkurrenz zu den Anbietern von Pflege zu treten, sondern darum, den Menschen zur Seite zu stehen, die mit niederschwelliger Hilfe noch in ihren eigenen vier Wänden zurechtkommen und dort bleiben können (siehe Fragebogen!)

Was bedeutet das jetzt für uns?
Unter der Führung von Frau Perlet und Frau Schickle beschäftigen sich die Ortsvorsteher bzw. deren Stellvertreter seit einiger Zeit mit der Frage, wie solch eine Netzwerk bei uns auf den Weg gebracht werden kann.

Zunächst einmal wurde ein Fragebogen entwickelt, mit welchem der Bedarf an nachbarschaftlicher Hilfe abgeklärt werden soll. Sicher funktioniert bei uns noch in weiten Teilen die Hilfe durch die Familie, aber es verlassen eben auch viele der jüngeren Generation aus beruflichen Gründen ihren Heimatort, und da kommt dann die nachbarschaftliche Hilfe ins Spiel.

Sie haben diesen Fragebogen erhalten, zusammen mit weiteren Unterlagen. Es geht heute nicht darum, den Fragebogen noch einmal aufzudröseln und einzelne Fragen zu diskutieren. Er ist von der Ortsvorsteherrunde so abgesegnet. Ich möchte Ihnen das ganze Projekt – zumindest in groben Zügen - vorstellen, damit Sie entscheiden können, ob sich Zell-Weierbach auf diesen Weg macht.

1. Sobald die OR grünes Licht gegeben haben, werden die Fragebogen gedruckt und in der Zeit von Dezember bis Januar an alle Haushalte verteilt. Die Verteilung ist Aufgabe der jeweiligen Ortsverwaltung.

2. Bis spätestens 17. Februar müssen die ausgefüllten Fragebogen an die Ortsverwaltung zurückgegeben sein. Die Auswertung erfolgt durch die Mitarbeiter/innen der Ortsverwaltungen.

3. Eine öffentliche Ortschaftsratssitzung ausschließlich zu diesem Thema zur Information der Bürger/innen und möglicher Kooperationspartner zur Vorstellung der Ergebnisse soll im April/ Mai erfolgen.

4. Der nächste und ganz wichtige Schritt ist dann die persönliche Ansprache derjenigen, die sich als mögliche Helfer bei der Fragebogenaktion gemeldet haben, und die Gewinnung weiterer Helfer. Damit steht oder fällt das ganze Projekt!

5. Im Mai/Juni werden die Ergebnisse dieser Aktivierung und die ortsspezifische Arbeitsgruppe vorgestellt.

6. Ab Juni gibt es Fortbildungsangebote für die in der Nachbarschaftshilfe Engagierten.

7. Im Zeitraum Juni/Juli/August folgt die Ausgestaltung der konkreten Umsetzungsschritte mit den Engagierten.

8. Im August/September finden Vernetzungstreffen der Arbeitsgruppen statt und im September/Oktober sollen konkrete Schritte zur Vernetzung der Ortsteilarbeitsgruppen folgen. Gleichzeitig sollen durch eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit weitere freiwillige Helfer gesucht werden.

9. Ab November 2016 gibt es dann spezielle Fortbildungsangebote für die Helfer.

10.Ebenfalls im November 2016 startet dann die Umsetzung der aktiven Unterstützungsleistung in den jeweiligen Ortsteilen. Das heißt also: in einem Jahr soll es dann konkret losgehen.

Nach dem Zeitplan noch ein kurzes Wort zu den Finanzen:

Druckkosten ca.3000 €, Qualifizierungskosten 2000 € und Beratung 4000 € werden aus Drittmitteln finanziert.

Die Kosten für Austräger, für die aufzuwendende Arbeitszeit der Mitarbeiterinnen der OV sowie für Räume und Verpflegung für Veranstaltungen und Gruppentreffen müssen die Teilorte tragen.

Was noch zu sagen wäre:
Die Kirchen sowie alle anderen Gruppierungen, die sich mit dieser Thematik beschäftigen, sollen natürlich über unsere Pläne informiert und zu den Arbeitsgruppen eingeladen werden, damit sie ihre Erfahrungen einbringen können.

Wichtig ist jetzt, viele Helfer zu gewinnen!!!

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