Herr
Ortsvorsteher, meine Damen und Herren,
um kurz zu umreißen, um was es bei dieser Fragebogenaktion geht,
lassen sie mich aus der Veranstaltung des LA vom 06.11.2015 zitieren:
„… Auf Grund der demografischen Entwicklung werden die
Herausforderungen der kommunalen Daseinsfürsorge in Zukunft
deutlich steigen. Bürgerschaftliches Engagement wird ein
wesentlicher Faktor in der nachbarschaftlichen Hilfe der Kommunen
sein…“. „Neben den professionellen
Dienstleistungen muss ein Hilfenetz entwickelt und aufgebaut werden,
das den Anforderungen entspricht und tragfähig ist.
Darüber hinaus müssen wir uns die Frage stellen, was wir tun
können und müssen, um diese Strukturen dauerhaft zu
etablieren und welcher Rahmenbedingungen es von den Seiten der
Städte und Gemeinden und des Landkreises dazu bedarf.“
„Mit „Sorgende Gemeinschaft“ - so der Fachbegriff - sind
kleinräumige Hilfe- und Unterstützungsnetzwerke gemeint, in
denen sich die Kommunen,
professionelle Anbieter sozialer Dienste und Bewohner vor Ort
die sozialen Themen generationenübergreifend zur gemeinsamen Aufgabe machen“.
Dazu gleich ein Hinweis: Es geht nicht
darum, in Konkurrenz zu den Anbietern von Pflege zu treten, sondern darum, den
Menschen zur Seite zu stehen, die mit niederschwelliger Hilfe noch in
ihren eigenen vier Wänden zurechtkommen und dort bleiben
können (siehe Fragebogen!)
Was bedeutet das jetzt für uns?
Unter der Führung von Frau Perlet und Frau Schickle
beschäftigen sich die Ortsvorsteher bzw. deren Stellvertreter seit
einiger Zeit mit der Frage, wie solch eine Netzwerk bei uns auf den Weg
gebracht werden kann.
Zunächst einmal wurde ein Fragebogen entwickelt, mit welchem der Bedarf an nachbarschaftlicher Hilfe
abgeklärt werden soll. Sicher funktioniert bei uns noch in weiten
Teilen die Hilfe durch die Familie, aber es verlassen eben auch viele
der jüngeren Generation aus beruflichen Gründen ihren
Heimatort, und da kommt dann die nachbarschaftliche Hilfe ins Spiel.
Sie haben diesen Fragebogen erhalten, zusammen mit weiteren Unterlagen.
Es geht heute nicht darum, den Fragebogen noch einmal aufzudröseln
und einzelne Fragen zu diskutieren. Er ist von der Ortsvorsteherrunde
so abgesegnet. Ich möchte Ihnen das ganze Projekt – zumindest in groben
Zügen - vorstellen, damit Sie entscheiden können, ob sich
Zell-Weierbach auf diesen Weg macht.
1. Sobald die OR grünes Licht gegeben haben, werden die Fragebogen
gedruckt und in der Zeit von Dezember bis Januar an alle Haushalte
verteilt. Die Verteilung ist Aufgabe der jeweiligen Ortsverwaltung.
2. Bis spätestens 17. Februar müssen die ausgefüllten
Fragebogen an die Ortsverwaltung zurückgegeben sein. Die
Auswertung erfolgt durch die Mitarbeiter/innen der Ortsverwaltungen.
3. Eine öffentliche
Ortschaftsratssitzung ausschließlich zu diesem Thema zur
Information der Bürger/innen und möglicher
Kooperationspartner zur Vorstellung der Ergebnisse soll im April/ Mai
erfolgen.
4. Der nächste und ganz wichtige Schritt ist dann die
persönliche Ansprache derjenigen, die sich als mögliche
Helfer bei der Fragebogenaktion gemeldet haben, und die Gewinnung
weiterer Helfer. Damit steht oder fällt das ganze Projekt!
5. Im Mai/Juni werden die Ergebnisse dieser Aktivierung und die
ortsspezifische Arbeitsgruppe vorgestellt.
6. Ab Juni gibt es Fortbildungsangebote für die in der
Nachbarschaftshilfe Engagierten.
7. Im Zeitraum Juni/Juli/August folgt die Ausgestaltung der konkreten
Umsetzungsschritte mit den Engagierten.
8. Im August/September finden Vernetzungstreffen der Arbeitsgruppen
statt und im September/Oktober sollen konkrete Schritte zur Vernetzung
der Ortsteilarbeitsgruppen folgen. Gleichzeitig sollen durch eine
entsprechende Öffentlichkeitsarbeit weitere freiwillige Helfer
gesucht werden.
9. Ab November 2016 gibt es dann spezielle Fortbildungsangebote
für die Helfer.
10.Ebenfalls im November 2016 startet dann die Umsetzung der aktiven
Unterstützungsleistung in den jeweiligen Ortsteilen. Das
heißt also: in einem Jahr soll es dann konkret losgehen.
Nach dem Zeitplan noch ein kurzes Wort zu den Finanzen:
Druckkosten ca.3000 €, Qualifizierungskosten 2000 € und Beratung 4000 €
werden aus Drittmitteln finanziert.
Die Kosten für Austräger, für die aufzuwendende
Arbeitszeit der Mitarbeiterinnen der OV sowie für Räume und
Verpflegung für Veranstaltungen und Gruppentreffen müssen die
Teilorte tragen.
Was noch zu sagen wäre:
Die Kirchen sowie alle anderen Gruppierungen, die sich mit dieser
Thematik beschäftigen, sollen natürlich über unsere
Pläne informiert und zu den Arbeitsgruppen eingeladen werden,
damit sie ihre Erfahrungen einbringen können.
Wichtig ist jetzt, viele Helfer zu gewinnen!!!

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